Die Immobilie ist in letzter Zeit günstiger geworden. Das zeigen die Zahlen der Immobilienportale Immowelt und Immoscout24, die für das vierte Quartal 2022 einen deutlichen Rückgang der Marktpreise ausweisen. Immoscout24 spricht von einer „merklichen Preiskorrektur von bis zu zehn Prozent“. In der Berliner Innenstadt stehen neu gebaute Wohnhäuser nebeneinander.
Dies markiert jedoch keinen langfristigen Abwärtstrend, der Markt dreht bereits wieder um. „Ein nachhaltiger Preisverfall ist nicht zu erwarten, da die Neubauziele der Bundesregierung in weiter Ferne liegen“, sagt Gesa Crockford, Geschäftsführerin von Immoscout24. „Mittelfristig rechnen wir mit einem Angebotsmangel, der den Markt erneut verändern kann.“ Insgesamt rechnet die deutsche Wohnungswirtschaft für 2023 mit rund 200.000 neu gebauten Wohnungen – die Bundesregierung will aber jährlich 400.000 erreichen.
Die Angebotspreise liegen überwiegend noch deutlich über dem Niveau von 2021. Mit 2.714 Euro pro Quadratmeter liegt der Angebotspreis für Eigentumswohnungen im Bestand um 3,5 Prozent über dem Vorjahr – obwohl er im Schnitt um 4,3 Prozent gestiegen ist. im vierten Quartal 2022 sank er. Bei Neubauten sind es minus 6,4 Prozent pro Quadratmeter, was in etwa dem Niveau des gleichen Zeitraums im Jahr 2021 entspricht.
Das plötzlich gestiegene Interesse am Bauen hat in letzter Zeit für viele den Traum vom Eigenheim gesprengt. Doch jetzt kehrt das Interesse langsam zurück. „Die saisonbereinigte Nachfrage nach Immobilien scheint im dritten Quartal die Talsohle erreicht zu haben“, sagt Crockford. „In den Metros sehen wir bereits Anzeichen dafür, dass die Nachfrage der Kaufinteressenten wieder anzieht.“ Das Interesse an Einfamilienhäusern ist ungebrochen hoch. Die Angebotspreise stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,7 % für Bestandsimmobilien und um 7,3 % für Neubauten.