Aufgrund fehlender Halbleiterbauelemente wird die Produktion im Volkswagen Stammwerk Wolfsburg erst nach der Sommerpause eingeschränkt anlaufen. Wie ein Unternehmenssprecher mitteilte, soll in der kommenden Woche auf allen Produktionslinien im Einschichtbetrieb produziert werden. Kurzarbeit ist erforderlich. Wie viele Mitarbeiter betroffen waren, konnte der Sprecher zunächst nicht sagen.

Grund für den Arbeitsausfall ist die Situation der dauerhaft eingeschränkten Lieferfähigkeit bei Halbleitern. Infolge der Pandemie musste das Unternehmen seinen Produktionsplan mehrmals anpassen. Halbleiterkomponenten finden sich in vielen elektronischen Systemen. Die Nachfrage in der Autoindustrie steigt seit Jahren, ist dann aber in der Corona-Krise eingebrochen. Chiphersteller haben neue Abnehmer gefunden, zum Beispiel aus der IT, der Unterhaltungselektronik oder der Medizintechnik.

Auch andere Autohersteller haben keine Mikrochips. Bei Audi in Ingolstadt und Neckarsulm müssen rund 10.000 Mitarbeiter ihre Sommerferien und Kurzarbeit verlängern, wie das Unternehmen mitteilt. Daher können mehrere Tausend geplante Autos nicht gebaut werden. Im Stammwerk Ingolstadt bleiben bis zum 30. August alle Fertigungslinien außer Betrieb. In Neckarsulm steht der Großteil der Produktion mit rund 4.000 Mitarbeitern für einige Tage still.

Laut Finanzvorstand Nicolas Peter könnte BMW in diesem Jahr voraussichtlich zwischen 70.000 und 90.000 Autos ohne Blockaden verkaufen. “Derzeit sind aber alle Werke weltweit gut bestückt”, sagte ein BMW-Sprecher. In Leipzig läuft die Produktion normal, in München und Dingolfing läuft sie wie geplant nach den Sommerferien am Montag wieder an, und Oxford geht nächste Woche wieder an den Start.