Der Münchner Autobauer BMW bereitet sich auf eine schwierigere zweite Jahreshälfte vor, nachdem Umsatz und Gewinn aufgrund fehlender Chips stark gestiegen sind. Da der Stillstand anhält, wird die Situation angespannter, sagte Finanzvorstand Nicolas Peter. Auch in der zweiten Jahreshälfte sind Produktionseinschränkungen und damit verbundene Auswirkungen auf den Fahrzeugabsatz zu erwarten.
In den ersten sechs Monaten stieg der Jahresumsatz um mehr als 28 % auf knapp 55,4 Milliarden Euro. Der Gewinn vervielfachte sich auf über 7,6 Milliarden Euro. Allein im zweiten Quartal verdiente das Unternehmen 4,8 Milliarden Euro. Dabei spielte eine Rolle, dass eine EU-Kartellsanktion deutlich geringer ausfiel als zunächst erwartet.
BMW profitierte im Frühjahr vor allem vom guten Absatz von Premium-Automobilen in allen Regionen der Welt und von allen Marken und konnte hohe Preise erzielen. Im Pkw-Segment erzielte BMW von April bis Ende Juni ein Operatives Ergebnis von knapp vier Milliarden Euro. Im Vorjahr war das Ergebnis aufgrund von Maßnahmen zur Eindämmung der Coronapandemie noch knallrot. Die EBIT-Marge des Segments erreichte starke 15,8 Prozent. Damit schnitt BMW deutlich besser ab als von Analysten erwartet. Im Konzern insgesamt beträgt das operative Ergebnis fünf Milliarden Euro.
Der Quartalsgewinn je Aktie beträgt 7,23 Euro. Analysten erwarteten nur 4,41 Euro. Für das Gesamtjahr geht der Münchner Konzern weiterhin davon aus, das obere Ende der prognostizierten Marge von sieben bis neun Prozent in der Automobilindustrie zu erreichen.